Corsin, Mitarbeiter Alpine Einsatzgruppe

Seine Begeisterung für den Bergsport und die Ermittlungsarbeit kann Corsin bei der Alpinen Einsatzgruppe kombinieren.

Wieso bin ich Polizist geworden?

Bevor ich den Berufsweg zum Polizisten antrat, war ich als Schreiner tätig. Ich wollte mich beruflich neu ausrichten und mich einer neuen Herausforderung stellen. Ich finde den Beruf als Polizist und dessen tägliche Arbeit unvergleichlich und grenzenlos. Dabei wird mir stets bewusst, dass Freud und Leid sehr nahe beieinanderliegen und dass das Leben seine eigenen, manchmal unverständlichen Geschichten schreibt.

Zudem reizte mich das Ungewisse, jeden Tag etwas Neues zu erleben und nicht genau zu wissen, was mich erwartet.

Bei meiner Tätigkeit als «Alpini» übernehme ich je nach alpinem Ereignis die komplette Fallbearbeitung oder einen Einsatzabschnitt.»

Wie sieht mein Alltag bei der Alpinen Einsatzgruppe aus?

Ich arbeite aktuell bei der Mobilen Polizei als Regionalpolizist im Schichtdienst. Bei einem Aufgebot der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) werden die Mitglieder/-innen, «Alpinis» genannt, entweder aus ihrem Polizeialltag oder aus der Freizeit aufgeboten. Bei meiner Tätigkeit als «Alpini» übernehme ich je nach alpinem Ereignis die komplette polizeiliche Fallbearbeitung oder einen Einsatzabschnitt der Tatbestands- / bzw. Unfallaufnahme im alpinen Gelände. Dies in stetiger Absprache mit der Staatsanwaltschaft und dem Einsatzleiter.

Was macht mir besonders Freude als Mitarbeiter Alpine Einsatzgruppe?

Ich finde die Komplexität der Einsatzbewältigung im alpinen Gelände mit all ihren Facetten und die Ermittlung des Unfall- bzw. Tatherganges sehr interessant und herausfordernd.

Es bereitet mir mit Abstand am meisten Freude, wenn die betroffenen Personen während dem Einsatz wohlbehalten und unversehrt aufgefunden oder während der Rehabilitation gänzlich gesund werden!

«Die schlimmen Verletzungsbilder sind nicht immer einfach hinzunehmen.»

Was nicht?

Hier komme ich auf die Kehrseite der vorgängigen Frage zu sprechen. Oft sind die betroffenen Personen im alpinen Einsatzgeschehen schwer- bzw schwerstverletzt oder leider bereits verstorben. Die schlimmen Verletzungsbilder sind nicht immer einfach hinzunehmen. Beim Überbringen von Todesnachrichten fühle ich bei den Angehörigen mit, da auch ich die Leidenschaft des Bergsteigens habe. Womöglich finde ich gerade deswegen die richtigen Worte in solch schwierigen Situationen.           

Welches Erlebnis hat mich besonders geprägt und warum?

Da könnte ich einige Erlebnisse nennen. Mein nahezu erster Einsatz in der Alpinen Einsatzgruppe war ein Unfall, bei welchem vier ausländische Canyonisten in einer Schlucht nach einem Murgang ums Leben kamen. Das Überbringen der Hiobsbotschaft an die Angehörigen in Anwesenheit einer Übersetzerin werde ich sicher nie vergessen.

Wie werde ich Mitglied der Alpinen Einsatzgruppe?

Um die Anforderungen zu erfüllen, müssen Interessierte im Sommer wie auch im Winter aktiv Bergsport betreiben, damit sie sich im schwierigen Gelände zurechtfinden. Dazu gehören einerseits sicheres Skifahren im freien Schneesportgelände sowie Kenntnisse im alpinen Kletterbereich. Sie müssen körperlich fit und mental gut beieinander sein. Damit sie ausreichend Kondition haben, um ohne Transportmittel zu den Unfallstellen zu gelangen und die schlimmen Unfallbilder oder den Kontakt mit den Hinterbliebenen verarbeiten zu können. Des Weiteren sollten sie eine gewisse Verfügbarkeit aufweisen, da wir ohne Pikettdienst auch vielfach aus der Freizeit ausrücken müssen.

Deine Ansprechpersonen

Gian Andrea Rezzoli
Leiter Personalentwicklung

 

 

Marcel Knaus
Stv L Personalentwicklung
Leiter Grundausbildung

 

Melanie Zettner
Sachbearbeiterin
Personalentwicklung