Ich habe mich schon als Kind für die Blaulichtorganisationen interessiert. Mein Onkel arbeitete zudem beim Grenzwachtkorps und erzählte immer wieder spannende Geschichten aus seinem Alltag. Schliesslich habe ich mich immer mehr mit dem Polizeiberuf befasst. Ich kam zum Schluss, dass die Arbeit aussergewöhnlich vielfältig und abwechslungsreich ist. Zudem habe ich ein Flair für den Rechtsbereich, weshalb ich mich schliesslich für die Polizeischule beworben habe.
Ich arbeite im Schichtbetrieb, wo sich Morgen- und Nachmittagsdienste mit Nachtschichten ergänzen. Bei Dienstantritt informiere ich mich über das Geschehene, nehme mich offenen Aufträgen (z.B. Fahndungen) an und organisiere den Dienstbetrieb. Anschliessend halte ich das Briefing mit meiner Gruppe ab. Während der Schicht führe ich ein Team von bis zu 15 Mitarbeitenden. Zusammen bearbeiten wir sämtliche Tatbestände des Strafgesetzbuches, welche in der Stadt St.Gallen anfallen. Dies können Raubüberfälle, Einbrüche, Internetbetrüge oder Sachbeschädigungen sein. Selbstverständlich rücken wir auch zur Tatbestandsaufnahme an die jeweiligen Tatorte aus. Zudem sind wir Zivilfahnder und suchen während 24 Stunden am Tag nach gesuchten Personen. Wir nehmen Personenkontrollen vor und versuchen auch, verschiedenste Delikte wie zum Beispiel Drogenhandel und Trickdiebstahl in flagranti zu beobachten und die Beschuldigten umgehend festzunehmen. Als Schichtleiter koordiniere ich die verschiedensten Arbeiten und nehme zudem die Qualitätskontrolle der schriftlichen Berichte vor.
«Das spannendste ist, dass man bei Dienstbeginn nicht wissen kann, was einen erwartet.»
Dass man bei Dienstbeginn nicht wissen kann, was einen erwartet. Dies macht den Beruf des Polizisten unglaublich spannend und man läuft nicht Gefahr, in Routine zu verfallen. Als Zivilpolizist ist man zudem immer auf der Suche nach Erfolg. Es macht mir also immer wieder besonders Freude, wenn wir im Team einen Fall lösen können oder wenn unsere Fahndungs- und Ermittlungstätigkeit zum Ziel führt.
«Die Schichtarbeit bringt es mit sich, dass man gelegentlich sehr früh aufstehen und dann am Nachmittag den Schlaf nachholen muss.»
Die Schichtarbeit bringt es mit sich, dass man gelegentlich sehr früh aufstehen und dann am Nachmittag den Schlaf nachholen muss. Besonders bei schönem Wetter fällt mir letzteres sehr schwer.
Aus verschiedenen Einsätzen, wo Menschen gestorben oder schwer verletzt wurden, habe ich gelernt, wie wertvoll das Leben ist und wie sprunghaft es sich von der einen auf die andere Sekunde ändern kann.