Regula, Mitarbeiterin Polizeistation
Wieso bin ich Polizistin geworden?
Bereits als Kind haben mich die Blaulichtorganisationen fasziniert. Nach einer abgeschlossenen Berufslehre und einer Weiterbildung sehnte ich mich nach mehr Abwechslung und einer neuen Herausforderung. Man kann sagen, dass ich mir mit der Polizeischule einen Kindheitstraum erfüllt habe. Polizistin zu sein, eine spannende Mischung aus Büroarbeit, Technik, Kontakt zu Menschen, Zusammenarbeit mit verschiedensten Amtsstellen und Blaulichtorganisationen sowie das Arbeiten innerhalb der Polizeifamilie in verschiedenen Konstellationen, faszinieren mich auch nach fast 20 Jahren Polizeiarbeit immer noch.
«Unser Alltag wird oftmals durch die Bedürfnisse der Bürger und das Geschehen in der Gesellschaft gesteuert.»
Wie sieht mein Arbeitsalltag als Mitarbeiterin Polizeistation aus?
Mein Dienst beginnt teilweise bei der Polizeistation in Flawil oder dem Polizeistützpunkt in Oberbüren. Bei Dienstbeginn informieren wir uns selbstständig über die aktuelle Lage und werden mit einem kurzen Briefing über das Wichtigste aufdatiert. Danach wird unser Alltag oftmals durch die Bedürfnisse der Bürger und das Geschehen in der Gesellschaft gesteuert. Bei Dienstbeginn wissen wir oftmals nicht, was der Tag mit sich bringt. Wir arbeiten E-Mails ab, schulen uns mit E-Learning, informieren uns über Aktuelles, ermitteln und schreiben Rapporte und Berichte, bis wir zu einer Anzeige oder einem Einsatz gerufen werden. Unser Einsatzbereich ist sehr breit gefächert. Wir rücken zum Beispiel an Verkehrsunfälle, Sportunfälle, Einbrüche oder Ereignisse mit häuslicher Gewalt aus, suchen vermisste Personen, machen Kontrollen auf Baustellen, vermitteln aufgefundene Tiere und unterstützen Menschen in Ausnahmesituationen. Unsere Arbeitstage sind sehr abwechslungsreich und bringen immer wieder Überraschungen mit sich.
«Meine langjährige Erfahrung als Polizistin erleichtert mir die Arbeit mit einem Teilzeitpensum von 60 Prozent.»
Was macht mir besonders Freude als Mitarbeiterin Polizeistation Flawil?
Ich arbeite bereits seit mehreren Jahren bei der Polizeistation Flawil, bin gut vernetzt und kann bei meinen Einsätzen oftmals auf meine Erfahrung und meine Kontakte zurückgreifen. Auch die Zusammenarbeit innerhalb unseres Teams, welches aus älteren und jüngeren Polizisten besteht, bereichert meinen Arbeitsalltag. Aus Mitarbeitern werden Freunde. Meine langjährige Erfahrung als Polizistin erleichtert mir die Arbeit mit einem Teilzeitpensum von 60%. Ich finde es sehr spannend, mit Menschen in verschiedenen Lebenslagen in Kontakt zu kommen und diese nötigenfalls mit meiner Arbeit zu unterstützen. Meine Aufgaben als Mitarbeiterin der Polizeistation sind sehr abwechslungsreich und ich lerne auch nach vielen Dienstjahren täglich etwas Neues dazu.
Was nicht?
Wenn sich die Rapporte und Aufträge auf meinem Bürotisch stapeln.
Welches Erlebnis hat mich besonders geprägt und warum?
Über all die Jahre als Polizistin an der Front habe ich viele prägende Schicksale, traurige aber auch schöne Momente miterlebt. Ich bin immer wieder dankbar, wenn es mir gelingt, Menschen in Not- und Ausnahmesituationen aufzufangen und so gut es geht zu begleiten. Prägende Momente sind für mich immer wieder, wenn ich zum Beispiel eine Angehörigenverständigung machen muss. Allgemein die Schicksale, wo es für die betroffenen Menschen ein Davor und ein Danach gibt, fordern.
Es kommt auch vor, dass mich ein Einsatz nach Dienstschluss nicht loslässt und ich diesen in Gedanken mit nach Hause nehme. Den Respekt, welchen ich den Menschen in meiner Arbeit entgegenbringe kommt oftmals als Dank zurück. Diese Wertschätzung motiviert mich immer wieder.
Am Schluss des Tages oder der Nachtschicht bin ich immer sehr dankbar, wenn ich und meine Kollegen gesund und unverletzt aus dem Dienst in die Freizeit gehen können.
