Natascha, stellvertretende Gruppenleiterin

Natascha, stellvertretende Gruppenleiterin beim Briefing
Als stellvertretende Gruppenleiterin der Mobilen Polizei unterstützt Natascha die gruppenleitende Person und führt bei deren Abwesenheit die Gruppe mit bis zu acht Mitarbeitenden.

Wieso bin ich Polizistin geworden?

Ich wollte mich damals neu orientieren und der Beruf als Polizistin hat schon immer einen gewissen Reiz auf mich ausgeübt. Bereits mit 21 Jahren bin ich der Kantonspolizei St.Gallen beigetreten und habe die Polizeischule 2005/2006 (damals noch in Thal) gemacht. Ich wollte gerne Menschen helfen und immer wieder spannende und abwechslungsreiche Dinge erleben. Auch bin ich meiner Heimat sehr verbunden und daher stolz für die Kantonspolizei St.Gallen zu arbeiten.

«Da wir bei Dienstantritt nie wissen, was auf uns zu kommt, sehen nicht alle Tage gleich aus. Innert Minutenfrist ergeben sich spannende, tragische oder mitunter auch lustige Ereignisse.»

Wie sieht mein Alltag als stellvertretende Gruppenleiterin / Schichtführerin aus?

Ein normaler Arbeitstag startet damit, dass ich mich so ausrüste, dass ich bereit bin, um auszurücken. Das heisst, ich ziehe die Uniform, die Schutzweste und den Waffengurt an und überprüfe kurz meine Ausrüstung auf ihre Funktion (hat die Taschenlampe noch genügend Licht? Sind die Handschellen am richtigen Ort? usw.). Danach spreche ich mich mit dem Schichtführer der diensthabenden Gruppe ab, wir besprechen was für Ereignisse geschehen sind und welche Aufgaben noch offen sind, die meine Gruppe übernehmen soll. Ebenfalls erfahre ich vom Schichtführer ob etwas spezielles ansteht. Danach schaue ich, wer alles mit mir zusammen im Dienst ist und mache die Patrouilleneinteilungen. Ich überprüfe meine Mails, lese das Journal, konsultiere das Kapo Lagebild und verschaffe mir einen allgemeinen Überblick über die Lage.

Im Anschluss führe ich mit den Mitarbeitenden ein Briefing durch. Dabei teile ich die Patrouillen zu und, falls vorhanden, die anstehenden Aufgaben. Ausserdem weise ich auf Brennpunkte hin oder bespreche mit meinen Leuten noch Einsätze aus dem Polizeijournal oder der früheren Diensttour.

Nach dem Briefing rüsten wir unsere Fahrzeuge aus und sind bereit für den anstehenden Dienst. Wir sind aber stets in der Lage, Notfälle auch vor dem Briefing schon zu erledigen oder die vorgehende Dienstgruppe abzulösen bzw.zu unterstützen.

Im Anschluss an das Briefing mache ich meine Büroarbeiten, schreibe meine Rapporte, korrigiere Rapporte von Mitarbeitenden und bin während den kommenden Stunden die Ansprechperson für die Kantonale Notrufzentrale und die Mitarbeitenden in der Region. Ist es von Nöten, dann rücke ich ebenfalls an Ereignisorte aus. Es gibt verschiedene Ereignisse bei denen der Schichtführer vor Ort ausrücken und die Führung übernehmen muss. Ansonsten führe ich aus dem Büro wenn nötig. Gerne lasse ich jedoch die Mitarbeitenden selbst arbeiten und mitstudieren ohne ihnen ständig alles vorzugeben. Mir ist es wichtig die Selbstständigkeit der meist jüngeren Mitarbeitenden zu fördern und dabei jederzeit als Ansprechperson zur Verfügung zu stehen.

Da wir bei Dienstantritt nie wissen was auf uns zu kommt, sehen nicht alle Tage gleich aus. Innert Minutenfrist ergeben sich spannende, tragische oder mitunter auch lustige Ereignisse, die wir zu bewältigen haben. In einem Moment sind wir zusammen beim Mittagessen und im anderen Moment rücken wir an ein schwerwiegendes Ereignis aus.

«In einer Dienstgruppe zu arbeiten, ist ähnlich wie eine kleine Familie, da wir sehr viel Zeit miteinander verbringen und berufsbedingt viele Dinge zusammen erleben.»

Was macht mir besonders Freude in meiner Funktion?

Ich arbeite sehr gerne in einem kleinen Team. Bei uns in der Grundversorgung arbeiten viele jüngere Mitarbeitende, die oftmals noch über wenig Erfahrung im Polizeiberuf verfügen. Es macht Freude sie auf ihrem Weg zu begleiten und auch immer wieder neues dazu zu lernen. Oftmals bringen die dienstjüngeren Mitarbeitenden spannende Inputs oder Ideen mit ein. In einer Dienstgruppe zu arbeiten ist ähnlich wie eine kleine Familie, da wir sehr viel Zeit miteinander verbringen und berufsbedingt viele Dinge zusammen erleben. Ich schätze die Kameradschaft innerhalb einer Gruppe und innerhalb der Kantonspolizei St.Gallen sehr.

Was nicht?

Es gibt nichts was mich an der Funktion als Schichtführerin stört. Klar gibt es Ereignisse, wo es weniger schön ist, die verantwortliche Person zu sein, aber solche Dinge gehören als Führungsperson dazu.

Wie wird man stellvertretende Gruppenleiterin der Mobilen Polizei?

Nach einigen Jahren bei der Kantonspolizei St.Gallen kann man sich auf die Stelle als Stv. Leiter oder Leiterin Gruppe offiziell bewerben. Ich selbst war vor einigen Jahren bereits als Gruppenleiterin tätig, bevor ich dann eine andere Funktion ausgeübt habe. Nun habe ich die Chance bekommen als Stv. Leiterin Gruppe zu arbeiten.

«Da ich bereits sehr jung bei der Kantonspolizei St.Gallen zu arbeiten begonnen habe, ist es meine ganze berufliche Laufbahn, die mich sicherlich geprägt hat. Sie hat mich zu einem grossen Teil zu dem Menschen und der Polizistin gemacht, die ich heute bin.»

Welches Erlebnis hat mich besonders geprägt und warum?

Es gibt kein spezielles Erlebnis, welches mich geprägt hat. Über all die Jahre gab es viele Ereignisse und Situationen die mir in Erinnerung geblieben sind. Es waren tragische, lustige, spannende Ereignisse; alles war dabei. Dies macht für mich den Polizeiberuf aus. Da ich bereits sehr jung bei der Kantonspolizei St.Gallen zu arbeiten begonnen habe, ist es meine ganze Berufslaufbahn die mich sicherlich geprägt hat. Sie hat mich zu einem grossen Teil zu dem Menschen und der Polizistin gemacht, die ich heute bin. Wir sehen und erleben in unserem Beruf viele Dinge und viele verschiedenen Situationen, die man sich nicht vorstellen kann, wenn man den Beruf nicht ausübt. Und nach all den Jahren bei der Kantonspolizei St.Gallen gibt es doch immer wieder Erlebnisse, die neu für mich sind. Man lernt nie aus, was den Alltag oftmals interessant macht.

Deine Ansprechpersonen

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Leiter Personalentwicklung

 

 

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Stv L Personalentwicklung
Leiter Grundausbildung

 

Melanie Zettner
Sachbearbeiterin
Personalentwicklung